2009 beschloss der angeheiratete Enkel von Max GEHLSEN, sich von den seit mehreren Jahrzehnten im Besitz seiner Familie befindlichen Aquarellen des Künstlers zu trennen. Im Internet stieß er auf die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift des Musée Alexandre Villedieu von Loos-en-Gohelle, die auch in Deutsch erhältlich ist. Die Arbeit des Vereins weckte sein Interesse und er bot seinen Vertretern an, dem Verein die Aquarelle (mehr als 200) sowie 6 Hefte, die der Künstler während seiner Zeit an der Somme beschrieben hatte, zu verkaufen.
Da der Verein sich nicht in der Lage sah, die Konservierung und Restaurierung der Werke sowie ihre Nummerierung zu gewährleisten, überließ er sie dem Departement über den Weg einer Partnerschaft, um sie so angemessen in Wert zu setzen. Dieser Fundus ermöglicht ein besseres Verstehen und Begreifen dessen, was ein Deutscher während des Ersten Weltkriegs erlebt und empfunden hat und bereichert das Wissen über diesen Krieg auf eine einzigartige und ungewöhnliche Weise.
Der Fundus Max GEHLSEN besteht im Wesentlichen aus Aquarellen. Er enthält zudem einige Skizzen und mehrere Hefte, die zu Beginn seines Aufenthalts in Frankreich an der Somme und der Oise beschrieben hat. Die Hefte enthalten auch persönliche Fotos des Künstlers: Sie zeigen Orte in Deutschland, an denen Max GEHLSEN gelebt hat und Orte in Frankreich, an denen er gewesen ist. Einige zeigen verschiedene Augenblicke des Krieges.
Die Skizzen des Fundus sind Entwürfe, davon manche für die vollendeten Aquarelle. Die mehr als 200 Aquarelle haben sich ihre ursprünglichen lebendigen Pastellfarben erhalten. Die meisten zeigen ländliche Ansichten oder Städte. Sie geben der Darstellung von Landschaften viel Raum, interessieren sich aber auch für religiöse und private Bauten, die die Spuren der Zerstörung tragen.
Ein großer Teil der Aquarelle zeigt Panoramaansichten, Dörfer, Hügel und auch die Ansichten von Industrieanlagen. Der Krieg selbst ist kaum dargestellt, außer in den Artilleriekämpfen.
Der Fundus Max GEHLSEN wird in den Archiven des Departements Pas-de-Calais, im Centre Mahaut d’Artois in Dainville aufbewahrt. Der Fundus ist Bestandteil des ikonografischen Archivs. Er ist unter der Unterserie 47 inventarisiert.